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20.08.20

Grünabfall gefrieren

Ich habe all meinen Grünabfall in die dafür eigens freigeräumte Gefrierschublade spediert.
Seit Januar 2019 bemühe ich mich vergebens bei meiner Liegenschaftenverwaltung um ein Bioabfall-Abo von Entsorgung + Recycling der Stadt Zürich für das ganze Haus. Scheint schwierig zu sein, es geht nicht vorwärts. Nun bin ich überzeugt, da meine grandiose Idee funktioniert, wird der Grün-Container bestimmt in den nächsten Tagen eintreffen. Wetten?

Ich glaube die Idee Freezyboy, die mir irgendwann in den Weiten des Internets begegnet ist, ist Mutter meiner Idee. Zuvor habe ich meinen Grünabfall fremdentsorgt. Der Kitzel war jedesmal riesengross. Flippt jemand aus, wenn ich meinen Müll in eine fremde Tonne hau? Beobachtet mich jemand? Soll ich das besser des Nachts oder ganz nonchalant im Vorbeigehen einwerfen. Ich gehe Dienstags mit Adleraugen durchs Quartier und checke ab, wo welcher Grüncontainer steht und kundschafte aus, welcher unabgeschlossen auf der Strasse steht. An manchen Tagen komme ich mir wie eine Verbrecherin vor.

Bei der Recherche für ein Grünabfall-Abo von Entsorgung + Recycling der Stadt Zürich erfuhr ich, dass pro Container und nicht wie beim Betriebskehricht pro Kilo abgerechnet wird und somit habe ich generell kein schlechtes Gewissen, wenn ich meinen höchst ökologischen Abfall Fremden unterjuble.

Da war einmal ein Artikel einer Zeitgenossin, die ihren Grünabfall auf dem Weg zur Arbeit in einen gut anfahrbahren grünen Plastikcontainer kippt. Sie war sozusagen Initiantin, für meine Aktion. Was sie tut, kann ich auch.

Sonntags habe ich bei meiner Tante ein Freibillet. Ich bringe ihr meine abonnierte und gelesene Sonntagszeitung nach Hause – da wir uns seit Corona sonntags nicht mehr auswärts zum Zmorge treffen – und im Gegenzug darf ich meinen Grünabfall bei ihr in die Tonne schmeissen. Aber hey. Im Sommer bei 30°C Kartoffelhäute, Salatstrunke, Blumen, Eierschalen, schimmlige Zwetschgen und Pfirsichsteine während einer Woche im Kompost-Kübel zu lagern, das isch gruuusig.

Darum friere ich nun meinen Abfall vor zu ein und sonntags trage ich dann einen Eisklotz 650 m durch's Quartier. Dabei freu mich wie ein kleines Kind, ich habe eine grandiose Erfindung gemacht.

Ach übrigens. Nachmachen ist erlaubt, bzw. erwünscht.

10.06.20

Erdbeertorte mit Bisquitboden und Crème pâtissière nach Johann Lafer

Der Mai, er ist mein Geburtsmonat und ich bin wirklich ein Maienkind. Ich liebe Pfingstrosen und zu meinem Geburtstag gehört eigentlich seit meiner Kindheit eine Erdbeertorte. Meine Stiefgrossmutter brachte jeweils eine üppige Variante mit Schlagrahm vom Konditor aus Zürich-Wiedikon. Das ist Geschichte, meine Stiefgrosmutter ist nicht mehr unter uns und die Konditorei gibt es längst nicht mehr.


In den vergangenen Jahren habe ich es ja teilweise übertrieben mit meinen Geburtstagstorten. 2018 habe ich mir einen Royal Wedding Cake mit Pfingstrosen-Deko gezaubert. Im Jahr davor musste es eine Einhorn-Torte sein. Das Bild vom Anschnitt ist noch immer eines meiner Lieblingsbilder.
Unicorn Cake
Dieses Jahr war ja irgendwie alles anders. Grosse Parties und Einladungen waren nicht möglich, #stayhome war angesagt. Kam mir sehr gelegen. Ich wollte dieses Jahr so oder so nicht feiern. Ein halbes Jahrhundert bin ich jetzt auf der Welt — und ich bleibe dabei, das ist überhaupt nicht lustig.
Eine Erdbeertorte zu meinem 50. Geburtstag, meine Eltern zu Besuch und am Nachmittag ein paar Runden Eile mit Weile, dafür konnte ich mich begeistern. Abends wurde ich von Freunden mit einer Take-Away-Tavolata vom alten Löwen Unterstrass überrascht. Alles in allem trotzt alledem ein fröhlicher Tag, mein Geburtstag im Mai 2020.
Das Rezept der Erdbeertorte ist von Johann Lafer für das NDR. Er nennt ihn Erdbeerkuchen. Es gibt auf der Rezept-Seite ein ausführliches Video und Schritt für Schritt Bilder. Link zum NDR

Die Hauptdarsteller, die Schweizer Erdbeeren sind vom Ultimo Bacio in Zürich-Wipkingen. Bio-Erdbeeren, die teuersten die ich je in meinem Leben gekauft habe. Eine 500g Schale kostete sagenhafte 12 Franken. Aber, es hat sich gelohnt. Der ganze Aufwand lohnt sich nicht, wenn die Erdbeeren nicht vollmundig reif sind. Ich stell mir gerne vor, wie es wäre, hätte ich sie direkt vom Feld geerntet, vermutlich nochmals eine andere Liga.

Meine Konditorencrème war sehr frisch und daher etwas flüssig, ich habe sie nur sehr kurz kühlgestellt und daher sind mir die Erdbeeren fast abgerutscht. Glücklicherweise konnte ich die ganze Torte mit dem Tortenring in Form halten. Nach gut 3 Stunden im Kühlschrank war sie dann wieder tiptop in Form.


Zutaten (für den hellen Biskuitteig):

2 (Größe M) Eier
1 Eigelb
75 g Zucker
1 Prise Salz
½ EL Vanille-Zucker
½ (Bio-) Zitrone
60 g Mehl
15 g Speisestärke
25 ml Milch
25 g Butter
Für den Biskuitboden die Eier und das Eigelb in eine große Schüssel geben. Zucker, Salz und Vanille-Zucker hinzufügen. Die Zitronenhälfte heiß waschen und abtrocknen. Die Schale mit einer feinen Reibe dünn abreiben und in die Schüssel geben. Alles mit den Quirlen eines Handrührgeräts in etwa fünf Minuten schaumig schlagen.

Das Mehl und die Speisestärke mischen. Die Mischung in einem feinen Sieb über die Eier-Zucker-Masse sieben. Die Mehlmischung mit einem großen Schneebesen vorsichtig unterheben. Den Backofen auf 180 Grad (Umluft 160 Grad) vorheizen. Die Milch in einem kleinen Topf erwärmen (lauwarm). Die Butter darin schmelzen lassen. Die Milch-Butter-Mischung nach und nach unter Rühren (mit dem Schneebesen) in die Biskuitmasse laufen lassen. Den Boden einer Springform (Ø 24 cm) mit Backpapier auslegen. Die Biskuitmasse in die Form geben und mit einem Teigschaber glatt streichen.

Den Biskuit im heißen Backofen auf der unteren Schiene in etwa 40 Minuten goldbraun backen. Die Stäbchenprobe machen. Dafür mit einem Holzstäbchen in den Biskuit stechen und wieder herausziehen. Der Biskuitboden ist fertig, wenn am Stäbchen kein Teig hängen bleibt.

Den Biskuitboden herausnehmen und abkühlen lassen. Den Boden mit einem Messer vorsichtig vom Rand lösen und aus der Form nehmen. Das Backpapier abziehen.

Zutaten für die Konditorcreme:

1 Schote Vanille
250 ml Milch
3 (Größe M) Eigelb
40 g Zucker
25 g Speisestärke
Vanilleschote längs aufschneiden und das Vanillemark mit dem Messerrücken herauskratzen. Die Milch in einen Topf geben, das Vanillemark und die Schote hinzufügen und aufkochen. Den Topf vom Herd nehmen und die Milch zugedeckt etwa 20 Minuten ziehen lassen. Inzwischen die Eigelbe in eine Schüssel geben und den Zucker hinzufügen. Beides mit den Quirlen eines Handrührgeräts in etwa fünf Minuten dickschaumig schlagen. Die Speisestärke dazugeben und unter die Eier-Zucker-Masse rühren. Die Vanillemilch durch ein Sieb dazugießen. Alles sofort mit einem Schneebesen verrühren. Die Mischung wieder in den Topf gießen. Die Mischung unter Rühren bei mittlerer Hitze aufkochen und kochen lassen, bis eine puddingartige Creme entsteht. Die Creme zum Abkühlen in eine Schüssel füllen. Die Schüssel mit der Creme in eine Schüssel mit Eiswasser stellen und so lange rühren, bis die Creme kalt ist.

Zutaten für die Buttercreme

Konditorcreme
100 g weiche Butter
1 Prise Salz

Butter und Salz in eine Schüssel geben und mit den Quirlen eines Handrührgeräts in etwa fünf Minuten cremig schlagen. Die Konditorcreme nach und nach dazugeben und unterrühren.
Zutaten für den Belag:

1 kg mittelgroße Erdbeeren
½ Zitrone
100 g Gelierzucker (3:1)
3-4 EL Orangenlikör
ca. 80 g Mandelblätter
Den Biskuitboden auf ein Tortenblech legen und mit dem Orangenlikör gleichmäßig beträufeln. Die Mandelblättchen in einer Pfanne goldbraun rösten und abkühlen lassen. Die Buttercreme auf dem Biskuitboden verteilen und rundum glatt streichen. Auch den Außenrand des Biskuitbodens mit der Creme bestreichen. Die gerösteten Mandeln an den Außenrand drücken.

Die Erdbeeren abbrausen, auf einem Küchenhandtuch abtropfen lassen und putzen. Den Saft der Zitronenhälfte auspressen. 300 Gramm Erdbeeren mit dem Zitronensaft und dem Gelierzucker in einen hohen Mixbecher geben. Die Erdbeeren mit dem Pürierstab fein pürieren. Das Erdbeerpüree durch ein feines Sieb streichen und in einem Topf auffangen. Das Püree bei mittlerer Hitze etwa vier Minuten sprudelnd kochen lassen, dabei gelegentlich umrühren. Die restlichen Erdbeeren mit einer Gabel durch das feine Gelee ziehen, etwas abtropfen lassen und dicht nebeneinander auf die Creme setzen. Den Kuchen etwa 45 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Tipp:

Das restliche Erdbeergelee noch einmal kurz aufkochen und in ein heiß ausgespültes Glas mit Schraubverschluss füllen. Schmeckt gut als Marmelade.
Originalrezept © by Johann Lafer; NDR

25.03.19

WIPQUEEN DES TAGES #006

Anfangs Jahr hielt ich Christian Hübscher vom Veloladen VELOTECH mein Gesicht in die Kamera. Ich war gerade auf dem Heimweg, als er mich am Strassenrand stoppte. «Du wärsch au no es Gsicht.» Wozu, weshalb, warum? Schau dich mal auf dem Onlinemagazin für den Kreis 10 um, und gib mir dann Bescheid, oder komm doch einfach an einem sonnigen Tag vorbei. Das habe ich dann auch ein paar Tage später gemacht, weil ich die in loser Folge erscheinende Kolumne von Hübscher und Ludwig ganz amüsant finde.

Das Foto entstand also an einem freundlichen Januartag, spontan, entspannt und witzig. Die Bilder die da entstanden sind habe ich alle durchgewunken, eine Tatsache, die mich selber überraschte, bin ich doch mit Portraits von mir sehr kritisch. Heute bin ich WIPQUEEN #006.


LUDWIGS SCHÄTZUNG
Ihr Blick ist leicht skeptisch, als ob die Frau dem Fotografen nicht ganz trauen würde. Vielleicht wollte sie bei der Gelegenheit offen und direkt nach vorne schauen, angstfrei und locker, doch im letzten Moment hat sie wohl gezögert. Sie möchte nicht zuviel preisgeben, sie bleibt in heiterer Reserve. Dies bezeugen ihr leicht abgewendetes Gesicht, die halboffenen Lippen, der seitlich unmerklich ausweichende, beinah misstrauische Blick. Alles bei ihr atmet Verhaltenheit, Vorsicht, Zurückhaltung. Diese Frau hat viel Lebenserfahrung, sie hat ihren Rucksack an Erfahrungen, die wohl nicht alle positiv waren. Deswegen ist sie immer ein bisschen auf der Hut. Das hat sie lernen müssen, sie ist auf einem Bauernhof aufgewachsen, ihr Gesicht hat was Bukolisches, sie wirkt geerdet, konkret. Ich kann mir vorstellen, dass unsere Wipqueen durchaus auch streng sein kann. Sie strahlt eine natürliche, unaufringlich erscheinende Autorität.

Ich spekuliere: sie hat in einer städtischen Behörde eine Chefposition inne. Vielleicht im Sozialzentrum an der Hönggerstrasse? Oder bei Recycling Zürich? Oder bei der VBZ? Bei ihren Arbeitskollegen und ihren Mitarbeitern ist sie nicht unbeliebt, man schätzt sie für ihre Fachkenntnisse und ihre ruhige Art, aber niemand will sie wirklich kennen. Ist sie verheiratet? Oder hat sie eine/n Lebenspartner/in? Lebt sie allein? Das einzige, was an ihrem Arbeitsort rumkursiert, ist dass ihre Chefin die nordischen Länder liebt, das Nordlicht über Tromsö, die Felsklippen der Färöer und die wilde, kantige Schönheit der Lofoten. Das beichtete sie unlängst nach ihren Ferien mit leuchtenden Augen einer überraschten Mitarbeiterin. Eine Antarktiskreuzfahrt ist ihr Traum. Ushuaia. Cabo de Hornos. Patagonia. Orcas sind ihre Lieblingstiere. Das bezeugt das Poster hinter ihrem Arbeitstisch.

Den ganzen Text und die Auflösung dazu, bei Hübscher/Ludwig auf www.kreis10.ch

Und wer mich besser kennenlernen möchte liest diese beiden Blogposts:
Einer vieler Gründe, weshalb ich gerne bin, wer ich bin
Wofür interessierts Du dich eigentlich NICHT?

15.06.15

Kaiserschmarrn zum Sonntags-Brunch

Gestern haben wir göttlich gefrühstückt. Ich bekam von meiner Tante zum Geburtstag einen Gutschein vom Brunch Butler geschenkt. Den haben wir gestern morgen eingelöst. Ich habe hier, bei Reisememo im Detail darüber berichtet.

An meinem Geburtstag-Essen im Mai, das mir meine liebe Tante gekocht hat, gab es zum Dessert Kaiserschmarrn. Meine Cousine hatte anfangs Jahr aus Österreich eine Tüte BILLA Kaiserschmarrn ohne Rosinen mitgebracht. Wir waren begeistert. Ich hatte zuvor noch nie Kaiserschmarrn gegessen. Köstlich.

Als ich vergangene Woche den Brunch Butler bestellt hatte, schrieb ich meiner Cousine und meiner Tante ein mail, dass der Brunch stattfindet und falls irgend jemand zusätzlich noch irgend etwas Besonderes wünsche, sollen sie mir baldmöglichst Bescheid geben. Postwendend bekam ich eine mail von meiner Tante: «Ja, bitte Kaiserschmarrn ohne Rosinen». Es war als Witz gedacht, aber mir braucht man so was ja nicht ungestraft mitzuteilen.

Umgehend begann ich zu googeln und mich nach Rezepten für Kaiserschmarrn umzusehen. Da las ich überall, dass man den Kaiserschmarrn im Backofen bäckt und ich dachte, der wird nur in der Bratpfanne behutsam gebraten. Wie hast Du das gemacht, fragte ich bei meiner Tante nach, sie musste lachen und bestätigte mir jedoch meine Vermutung, sie hatte ihn «nur» in der Bratpfanne gebraten.

Gut, so wollte ich es ebenfalls handhaben. Als Rezeptvorgabe nahm ich dieses hier vom Kleinen Kuriositätenladen.

So war ich froh, dass ich was zu tun hatte, während ich auf den Brunch Butler wartete. Ich hatte etwas zu viel Hitze in der Pfanne und der Kaiserschmarrn wurde etwas dunkel, aber war lecker, hmmmm sehr lecker. Dazu reichte ich noch etwas Aprikosenkompott, ich glaube die Österreicher nennen das Marillenröster. Richtig ?
Homemade Kaiserschmarrn
Wenn irgend jemand aus Österreich mitliest und mir ne grosse Freude bereiten möchte — vielleicht gibt es das ja — einer Lieferung BILLA Kaiserschmarrn ohne Rosinen, selbstverständlich gegen Entgelt, wäre nichts einzuwenden …

26.11.13

Wipkinger Weihnachtsmarkt am 30. November 2013


Dieses Jahr sind wir wieder dabei, am Wipkinger Weihnachtsmarkt. Das ganze Jahr über haben wir fleissig Sterne gefalten, denn wir verkaufen in diesem Jahr ausschliesslich Sterne. Sterne aus Papier und aus Lebkuchen. Vor einigen Wochen haben wir als Inspiration für unsere Kunden schon einmal Deko-Ideen fotografiert.








Selbstverständlich ist auch vollschoggi wieder dabei mit den himmlisch feinen Brownies.


Unseren Flyer kann man auch hier downloaden.

Wir haben das ganze Jahr über produziert. Exklusiv für den Wipkinger-Weihnachts-Markt 2013. Wir haben keinen Shop. Unsere Sterne sind ausschliesslich am 30. November 2013 am Wipkinger-Weihnachtsmarkt erhältlich. Unsere Sterne sind perfekt für eine individuelle und persönliche Vor-Weihnachts-Stimmung. Als Stimmungsmacher | Dekoration | Gutschein | Tischdekoration | Baumschmuck | Girlande. Wir verkaufen 20g Sterne für 6 Franken. Renate Bösch Hess. Zürich-Wipkingen. Noemi Bösch. Zürich-Oerlikon. Letizia Lorenzetti. Zürich-Wipkingen.

Wir freuen uns auf Besuch, auf Kundschaft und auf ein reges Weihnachtsmarkt-Treiben. Der Markt umfasst in diesem Jahr erstmals 50 Stände.

20.11.13

Nur ein paar Ballone mit sooo grosser Wirkung


Eine Hand voll Konfettis in einem transparenten Ballon, als Dekoration bei einem Fest, davon träume ich schon lange.
confetti balloons
Vor ein paar Wochen konnte ich diese Idee endlich in die Tat umsetzen. Meine Cousine feierte Geburstag und ich durfte dieses Fest bei mir zu Hause ausrichten. Schnell war für mich klar, dass dies der ideale Zeitpunkt für Konfetti-Ballone war.
confetti balloon
Die Vorstellung der Umsetzung dieser Idee war für mich glasklar, das Tagesprogramm für den Tag minutiös geplant. Morgens früh auf dem Markt Blumen und Gemüse einkaufen, tischdecken, die Blumen arrangieren, zum Ballonshop fahren und mein Anliegen darlegen und die Ballone mit Konfettis und Helium füllen lassen, mit den Ballonen im Bus nach Hause fahren, die Ballone an der Zimmerdecke warten lassen, zum Fischhändler rennen den vorbestellten Lachs abholen, den Lachs füllen und die restlichen kulinarischen Köstlichkeiten vorbereiten, die Ballone an den Stuhllehnen festbinden und dann ganz entspannt auf die Gäste warten und einen fröhlichen Geburtstag feiern.

Als ich dann um ca. 10 Uhr beim Ballonexpress im Laden stand und mein Vorhaben erläuterte, rechnete mir der Fachmann die Anzahl Stunden bis zum Eintreffen der Gäste vor. Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. Kommen sie später nochmals, sonst sind sie abends womöglich enttäuscht, wenn das Helium verflogen und die Ballone auf dem Boden liegen. Na, ja, ich versuchte zu tricksen. Aber darauf hatte ich kein Gegenargument und so begann ich vor Ort meinen feinsäuberlich geplanten Tagesablauf umzustellen. Ich beschloss also die Ballone an einem Mittwoch-Nachmittag (schulfrei) um 4 Uhr quer durch die Stadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Um 10 Uhr war der Bus ja noch halbwegs leer, aber wie sieht es wohl nachmittags um 4 Uhr aus? Ob ich zu Fuss mit den Ballonen nach Hause gehen soll? Das würde ca. ¾ Stunden in Anspruch nehmen. Ich überlegte hin und her und gab dann dem Experten mein Okay. 16 Uhr. Ich komme um 16 Uhr die Ballone abholen. Ich liess ihm Zeit, meine Ballone zu füllen und entschwand nach Hause, um möglichst viele Vorbereitungen abzuschliessen. Alles lief glatt, obwohl der Fischhändler mit einem 2,6kg Lachs aufwartete (bestellt hatte ich einen 1,2kg Fisch) und so stand ich bereits um 10 vor 4 wieder im Laden am Goldbrunnenplatz. Der Ladenbesitzer lachte. Er hatte damit gerechnet, dass ich früher als abgemacht erscheinen würde. Meine Ballone waren bereit, jeder einzelne hatte liebevoll einen andersfarbigen Bändel erhalten. Sie waren zu zwei Bündeln zusammengebunden und ich war total happy. Als ich das Geschäft damit verliess überkam mich ein Hochgefühl. Ich erinnerte mich an die Hochzeit einer Freundin vor einigen Jahren. Damals waren wir ebenfalls mit einer ganzen Menge an Ballonen unterwegs.



Und ich erinnerte mich schlagartig daran, wie vielen lächelnden Menschen wir damals begegneten. Ich weiss noch, wie ich mir damals dachte, wenn ich einmal traurig bin und nicht mehr weiter weiss, dann kauf ich mir beim Ballonexpress viele, viele Ballone und schlendere damit durch die Innenstadt. Danach geht es mir wieder gut, denn ich werde Menschen begegnen die sich mit mir freuen, die lächeln oder sogar fragen und Anteil nehmen in der Annahme, dass es etwas zu feiern gibt.

So stand ich also mit meinen 10 Ballonen an der Bushaltestelle und schmunzelte auf den Stockzähnen über die 4 Teenies die tuschelnd über die extrem coole Idee tratschten. Ich beobachtete eine ältere Frau die sich sichtlich über mein Vorhaben, mit diesen Ballonen in den Bus einzusteigen, mokierte und ich war gespannt wie voll der Bus sein würde. Leider war er nicht annähernd so leer wie morgens um 10 und so quetschte ich mich so gut es ging in eine Ecke. Niemand lächelte. Niemand fragte mich was es zu feiern gab und so entschloss ich mich in der Hälfte der Strecke den Bus zu verlassen und zu Fuss nach Hause zu gehen. Auf der Strasse begegnete ich dann doch einigen fröhlichen Gesichtern, quitschenden Kindern und tuschelnden Teenies. Ein besonders witziger Zeitgenosse täuschte mit seiner Zigarette aus Scherz eine fiese Attake auf einen meiner Ballone an und wir lachten beide herzhaft. Das beschwingte, leichte Glücksgefühl von damals überkam mich wieder. Pure Lebensfreude. Und so hoffe ich, mich daran zu erinnern, falls ein dunkler, trauriger Tag mich bedrückt sein lässt.

Abends dann fragte mich meine Cousine mit grossen Augen: «Was? Du bist mit diesen Ballonen quer durch die ganze Stadt gegondelt, war dir das nicht wahnsinnig peinlich?»
confetti balloon
Die Ballone waren übrigens auch am darauffolgenden Morgen noch in der Schwebe. Es hätte prima funktioniert, hätte ich sie bereits um 10 Uhr abgeholt. Generell ist es natürlich gescheiter, die Ballone vorzubestellen. Als ich dem Inhaber vom Ballonexpress übrigens gesagt habe, dass ich diese Geschichte auf meinem Blog erzählen werde, lachte er: «Oh, und dann kommt die halbe Stadt und will transparente Ballone mit Konfettis?». Wohl kaum, dennoch würde ich es ihm gönnen, wenn ich ihm den einen oder anderen Kunden vermitteln könnte.

Ballon Express Memmishofer AG‎
Friesenbergstrasse 16
8055 Zürich
044 463 00 12
ballonexpress.ch‎

27.09.13

Ein Küchentuch von bookhou aus Toronto

Auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk landete ich vor einigen Tagen bei Changemaker an der Marktgasse in Zürich. Ich mag den Laden sehr. Mir hüpft jedesmal schon das Herz wenn ich das wunderschöne Logo sehe.


Da stöbere ich also durch die vielen tollen stil- und sinnvollen Dingen fürs Leben und bleibe überrascht und wie angewurzelt stehen, als ich dieses Küchentuch entdeckte. bookhou — Moment, bookhou das kenn ich! Ich bekam Herzklopfen, ehrlich. Dann machte es Klick. Da liegt doch tatsächlich ein kanadisches Küchentuch von bookhou aus Toronto in Zürich in der Auslage. Ich hätte nie erwartet, dass ein Independent-Label wie bookhou in Zürich erhältlich sein könnte.

Ich war aufgeregt. bookhou at home ist einer der ersten Blogs die ich vor über vier Jahren zu lesen begann. Und ich bin heute noch fasziniert, wie konsequent das Paar hinter bookhou ihre Produkte entwickelt und in Kleinstauflagen selber produziert. Tolle japanische Schlichtheit. Ich bewundere die Stoffdrucke und das Möbeldesign.
Nun habe ich also ein Küchentuch aus Toronto, gekauft in Zürich. Das hätte ich mir nicht erträumt.
linen tea towel by bookhou photo by machetwas.blogspot.com #bookhou #teatowel #machetwas.blogspot.com

linen tea towel by bookhou photo by machetwas.blogspot.com #bookhou #teatowel #machetwas.blogspot.com
Passt prima in meine Küche und da ich Küchentüchern einfach nicht wiederstehen kann — ich besitze unzählige in allen möglichen Farben und Materialien — gibt es jetzt also eines mehr in meinem Sortiment. Ich bin überzeugt, es wird immer etwas ganz besonderes sein und es macht mir einfach riesig Freude.
linen tea towel by bookhou photo by machetwas.blogspot.com #bookhou #teatowel #machetwas.blogspot.com
Die kleinen roten Fläschchen auf dem Fenstersims sind von Sorrel und die grossen Flaschen sind gefüllt mit selbstgemachtem Holunderbeeren-Sirup. Das Rezept dazu gibt es hier bei Letizias-Gaumenfreuden und Holunder ist jetzt noch auf dem Markt erhältlich, aber bald wieder vorbei.

24.09.13

saluti a tutti Postkarten

Genial! Bin grad sehr begeistert von den saluti a tutti Holzpostkarten aus gebrauchten Obst- und Gemüsekisten.
Postcards made of used vegetable crate
Postcards made of used vegetable crate
Samstags auf dem Märt, wenn ich Früchte- und Gemüsekisten hin und her trage, habe ich mir schon oft Gedanken gemacht, was man mit diesen tollen Drucken auf dem Kisten alles machen könnte. Auf Postkarten kam ich nie. Toll, dass da einer diese geniale Idee hatte und sie auch gleich in die Tat umgesetzt hat. Gefunden habe ich die Holzpostkarten bei der Marktlücke an der Schipfe in Zürich.

09.09.13

gefundene Schätze

Knabenschiessen-Montag, heute. Gestern Sonntag war ich mit meinem Vater auf dem alljährlichen Rundgang auf dem Albisgüetli. Und auch in diesem Jahr fuhr ich weder auf der Wilden Maus noch in der Geisterbahn. Wir schlenderten durch das ganze Areal und liessen uns von den unzähligen Angeboten berauschen. Gekauft habe ich auch in diesem Jahr keinen neuen Küchenhobel. Beim Stand vom ›Billigen Jakob‹ muss ich immer stöbern. Und so fand ich unverhofft diese Schätze:
Ich mag alte Verpackungen und diese haben es mir besonders angetan.

Rasierklingen.
FF SUPERMINCE 0,06m/m Rasierklingen Schweizerfabrikat razor blade
Haarnadeln.
epingles à cheveux 1er choix FISCHER Made in Switzerland
90er Nähmaschinen-Nadeln.
SCHMETZ NADELN
Oh wie schöööön! Von solch schönen Designs dürfte es einfach wieder mehr geben.

15.05.13

Geranien auf dem Fenstersimms?

Niemals! hätte ich noch vor ein paar Jahren abschätzig ausgerufen. Denn Geranien sind doch der Inbegriff von Spiessigkeit. Und jetzt? Wenn ich morgens mit verschlafenem Blick aus dem Fenster blicke, sehe ich Geranien. Bin ich jetzt vielleicht erwachsen?


Die Idee hatte ich schon länger. Dunkelrot mussten sie sein, genau so wie ich das vor gut einem Jahr in Genf entdeckt habe. Da war die Taverne de la Madeleine, ein langgezogenes altes Gebäude mit einer heller Sandstein-Fassade, grauen Fensterläden und hellgrauen Fenstersimsen. Da stand auf jedem Fenstersims ein üppiges Kistchen voller dunkelroter Geranien. Es waren mehr und es war üppiger als auf dem verlinkten Foto. Phoua, das sah toll aus, die saftigen grünen Blätter, die satten dunkelroten Blüten, das alte helle Gemäuer. Wunderschön, stattlich, edel und selbstbewusst. Das wollte ich auch. Kurz darauf wurde mir bewusst, dass unsere Fassade hässlich hellgrün ist und die Fensterläden dunkelgrün. Diesen Kontrast und diese stilsichere Farbkombination aus Genf würde mir somit niemals gelingen. Idee verworfen, aber nie ganz vergessen.

Und heute morgen auf dem Örliker-Märt kaufte ich dann unter anderem übermütig 4 Geranien und pflanzte sie ruckzuck ins Kistchen. Ich sehe ja nicht, wie es von der anderen Seite aus aussieht. Aber wenn ich die Augen morgens öffne, werden mich die roten Farbtupfer bestimmt erfreuen.

Auf in eine neue Ära. Und heute Nachmittag nehme ich mich noch unserer Baumscheibe vor dem Haus an. Da wächst einfach nichts, was ich schon zigfach angesät habe. Neue Strategie. Ich werde die Samen gleich schon mit Erde mischen, die ich dann auf dem Schandfleck ausstreuen werde. Und ich glaub, ich sperr das Stück Ödland dann noch ab, denn meine lieben Nachbarn schmeissen sonst wieder ihr Altpapierpack und ihren gebündelten Karton auf meine keimenden Blumensamen. Heute ist ja die kalte Sophie — dann sind die Eisheiligen durch und es kann gegärtnert werden …

12.04.13

Sächslilüüte-Wochenende


Ich bin gerade zabblig wie ein kleines Kind. Das Sächsilüüte-Wochenende steht vor der Türe. Und wie ich ja schon zigfach berichtet habe, ist das mein allerliebster Fixpunkt im Jahr. Augenblicklich schlägt die Vorfreude gerade ganz heftig in meinem Herzen. Heute Morgen, auf dem Weg zum Coiffeur entdeckte ich im Schaufenster der Conditorei Kern am Milchbuck den Böögg. Eine süsse Schogkoladen-Rumkugel mit Bööggfigur. Das ist die pure Kindheitserinnerung. Bei uns gab es selten Süsses. Nur wenn es etwas zu feiern gab, wenn Papi eine grosse Auftragsarbeit abliefern konnte und wenn Grossmutter zu Besuch kam und die obligarte Torte mitbrachte. Und alle paar Jahre, wenn es sich ergab ein Stückli mit Böögg. Und deshalb konnte ich dem Böögg in der Conditorei Kern nicht wiederstehen. Ich habe zwei Stück davon gekauft und die werde ich jetzt meinen Eltern vorbeibringen und ihnen ›e schööns Sächsilüüte‹ wünschen. Allen Zürcherinnen und Zürcher, ob Zöifter oder nicht und allen Kindern die vor lauter Vorfreude auch fast platzen, wünsche ich ebenfalls ›e schööns Sächsilüüte‹. Lasst uns Zürichs schönstes Frühlingsfest bei Sonnenschein und blauem Himmel fröhlich feiern — Ach Züri ! Ich ha di gärn !

ps. die Vergissmeinicht habe ich heute morgen auf dem Bürkliplatz-Märt gekauft. Die sind auch nicht wegzudenken, die gehören ebenfalls einfach zum Sächsilüüte dazu.

11.03.13

Iss dich glücklich …

Letzte Woche hatte ich unglaublich grosse Lust auf einen Frühlingssalat. Im überversorgten Wipkingen gab es jedoch nirgendwo etwas Frisches zu kaufen. Ich stand wie Rumpelstilzchen vor den Regalen und hab gschtämpfelet und gschimpft (gestampft und geschimpft). Ich kaufe keinen abgepackten, gerüsteten Salat, der schon kurz vor dem Verwesen vor sich hin säuert. NEIN !

Als mich mein Mami dann am vergangenen Freitag auf dem Bürkliplatz-Märt begleitete, eigentlich wollten wir nach Frühlingsblumen Ausschau halten, überkam mich ein riesiges Glücksgefühl. Frischer Salat. Nüsslisalat, Trevisano, grüner und roter Cicorino, junger Löwenzahn, Radischen — ahhh! Ich musste schnellstmöglich in die Küche.


Die Salatsauce, eine einfache Vinaigrette mit etwas Honig drin und ein frisch gekochtes, hartes lauwarmes Ei dazu. Ich war im Himmel. Das macht mich glücklich. Überglücklich!
Und vermutlich darf ich am nächsten Samstag selbst in die neue Märt-Saison starten und frisches Gemüse, Salat, Früchte, Eier und Blumen verkaufen. Ich kanns kaum erwarten …