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24.04.16

Einer, vieler Gründe, weshalb ich gerne bin,
wer ich bin.

Gut, ich verstehe, wenn Menschen aus meinem Umfeld den Kopf schütteln und mir zu verstehen geben, dass sie wiederum nicht verstehen, weshalb ich tu was ich tu. Z.B. diese Zeilen schreiben und sie der Öffentlichkeit preisgeben. Aber hey. Vielleicht unterhalte ich damit ja Menschen, vielleicht vertraut dadurch jemand sich selbst und vielleicht passiert auch gar nichts. Auch gut.

Vor einigen Wochen war ich auf meiner ersten Blogger-Reise. Sie führte mich ins Südtirol. Geschichten darüber gibt es hier, hier hier, hier, hier und hier. Ich war unter anderem im Grödental, eingeladen in die Galerie von UNIKA und in der Werkstatt des UNIKA-Holzbildhauers Lorenz Demetz, wo wir uns mit scharfem Werkzeug, laienhaft, an einem Klotz Lindenholz ausprobierten, während der Meister gekonnt an seiner Heiligenfigur schnitzte.
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Ich bin mit einem hölzigen Vater aufgewachsen. Das kann man jetzt falsch verstehen, ich meine damit, dass mein Vater ein Schreiner und Holzkünstler ist. Ich bin mit Schleifstaub, Lackgeruch, Hobelspänen, Nägeln, Schrauben und Dübeln aufgewachsen. Holz gehört zu meinem Dasein.

In der UNIKA-Galerie bekam ich ein Buch mit den Portraits der Mitglieder geschenkt. Dieses überliess ich zu Hause meinem Vater. In der Gewissheit, dass es da perfekt aufgehoben ist. Und weil wir ja eine humorvolle und lebensfrohe Familie sind, stichelte ich meinen Vater während des Mittagessens mit einem ›Auftrag‹.

Tags zuvor habe ich aus einem Postpaket das Verpackungsmaterial (weisses Seidenpapier) zur Seite gelegt, weil die Falten so schön gelegt waren. So holte ich also nach dem Mittagessen dieses Stück Papier. Legte es demonstrativ vor die Nase meines Vaters und machte folgende ›Bestellung‹: «Ich hätte gerne diesen Papierfaltenwurf in Holz, geschnitzt — bitte in Ebenholz.»

Als meine Eltern nach dem Essen mein Zuhause verliessen, vergewisserte ich mich, dass mein Papi die Vorlage für seine Arbeit auch sicher eingepackt hat. Und im Laufe der Woche, als ich ihn in seiner Werkstatt besuchte, erkundigte ich mich selbstverständlich, wie weit die Arbeit sei. Mami hatte mich bei ›Auftrags-Erteilung‹ bereits darauf aufmerksam gemacht, dass Papi keine Zeit für solche Spässe hätte, es läge Arbeit an, richtige Arbeit. Worauf ich provozierend sagte: «Siii, das isch dänn au en ächte, ernscht z'nähnä Uftrag!» (Sie, das ist dann auch ein echter, ernstzunehmender Auftrag!). Das Seidenpapier lag auf seiner Werkbank. Er hatte wirklich Wichtigeres zu tun.

Das Wochenende darauf war ich auf meiner zweiten Blogger-Reise in Vilnius, der Hauptstadt Litauens — Berichte dazu gibt es hier — und als ich Samstag-Abend müde nach Hause kam, roch es in meiner Küche ganz ungewohnt. Da lag er, der Gruss in Mamis Handschrift, eine Papiertüte voll mit duftenden Arven-Hobel-Spänen und das geschnitzte Stück von Papi.
Faltenwurf Schnitzerei Arve Primo Lorenzetti ZürichUnd genau deshalb fühl ich mich wohl wie ich bin und wer ich bin. Genau daran habe ich meine grosse Freude. An Inspiration, wacher Lebensfreude und der Unsinnigkeit etwas zu tun, was möglicherweise keinen Sinn macht, dann aber ein gutes Gefühl erzeugt, anregt für weitere Taten und anderen Freude bereitet.
Faltenwurf Schnitzerei Arve Primo Lorenzetti Zürich
Faltenwurf Schnitzerei Arve Primo Lorenzetti Zürich
Ich weiss, einige denken nun «Und was macht sie jetzt mit diesem Stück Holz?» Ich erfreu mich daran, dass ich aus einem Erlebnis welches ich hatte, meinen Vater inspirieren konnte, etwas zu tun, was er sonst nicht getan hätte. Und er hat mir verraten, dass er noch ein Stück Arvenholz auf seinem Hobelbank liegen hat …

Faltenwurf Schnitzerei Arve Primo Lorenzetti Zürich
Und weshalb ist das Seidenpapier-Modell jetzt schwarz? Na, weil ich die Schnitzerei in Ebenholz bestellt hatte. Deshalb hat Papi das weisse Seidenpapier kurzerhand schwarz gebeizt …

Und wenn man mich deswegen komisch findet, dann habe ich gelernt damit umzugehen und mein Leben weiter zu leben, so wie es zu mir gehört. Das Leben eines anderen leben zu wollen macht nämlich keinen Sinn, es wird ja bereits von jemand anderem gelebt …

25.07.10

Geotagging, digitale Fusstritte und neue Stadtkarten

Auf Flickr liegen Unmengen von Bildern von Städten, welche von Usern mit Geotags versehen werden. Dies bedeutet, dass dem Bild Koordinaten hinterlegt sind und sie dadurch geografisch zugeordnet werden können. Mit diesen abertausenden von Informationen hat Eric Fisher ein meines Erachtens geniales Visualisierungs-Projekt verwirklicht.

Sämtliche Bilder einer Stadt wurden auf Stadtplänen visulaisiert. Fotos von Einheimischen (blau), von Touristen (rot) und die, welche nicht zugeordnet werden konnten (gelb).
So sieht dann zum Beispiel mein geliebtes Zürich aus:
Locals and Tourists #66 (GTWA #58): Zurich

Hamburg so:
Locals and Tourists #43 (GTWA #32): Hamburg

Montréal so:
Locals and Tourists #26 (GTWA #30): Montreal

Paris so:
Locals and Tourists #4 (GTWA #3): Paris

und London so:
Locals and Tourists #1 (GTWA #2): London

Mehr Städte gibt es hier

Das erinnert mich an eine Projektidee, die mir vor Jahren durch den Kopf ging. Ich überlegte mir, was für ein Bild wohl entstehen würde, wenn mein Arbeitsweg täglich von einem Satelliten aufgenommen würde. Ob ich immer auf der selben Stelle des Trottoirs gehe. Ob ich wohl im selben Bereich den Fussgängerstreifen überquere. Ich war der Überzeugung, dass man gewisse Verhaltensweisen visualisieren könnte. Dinge die mir in meinem Verhalten gar nicht auffielen, die dann aber auf einer Karte sichtbar würden. Diese Idee kam mir damals aufgrund von Flugrouten-Karten, welche für die Visualisierung von Flugverkehrsaufkommen erstellt werden.

Meine Idee ist nicht umsetzbar. Ich wüsste nicht, wie man meine Fusstritte digitalisieren könnte und eigentlich ist dies auch irgendwie in Vergessenheit geraten, bis eben gerade jetzt, wo ich Eric Fishers geniale Stadtkarten gefunden habe.

In diesem Zusammenhang bin ich wieder einmal auf der Air Traffic Informatin Site gelandet. Das ist Unterhaltung für langweilige Momente.

22.07.10

Jan January Janczak | Cinema Polska | 2010

Jan January Janczak, der polnische Künstler hat mit Cinema Polska erstmals seine experimentellen Animationskurzfilme der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ich bin dank Stefan von unterart welcher die DVD-Hülle und das Booklet für seinen Schwiegervater designt und produziert hat, auf Jan Janczak aufmerksam geworden.


© by Jan Janczak | Sequenz aus Latawie | Fliegender Drache | 1968

Faszinierend, die Technik der einzeln geschnittenen Elemente, die von Hand vor laufender Kamera arangiert worden sind. Ich bin absolut beeindruckt von den Seilspringern (siehe Filmsequenz).
Die mit sozialkritischen Themen und von visionären Ideen getragenen animierten Kurzfilme wurden unterschiedlich produziert. Man fühlt in jeder der 10 Episoden die polnische Seele und den kämpferischen Zeitgeist der 60er und 70er. Eine wunderbare, feingeistige und poetische Kopfreise.

Jan Janczaks animierte Kurzfilme wurden an internationalen Filmfestivals, beispielsweise in Cannes, Cork, Huesca und Oberhausen aufgeführt und auch ausgezeichnet.



Die exklusive, signierte und auf 250 Stück limitierte Filmkollektion auf DVD umfasst 10 Episoden/50 Minuten und ist für CHF 85.— exkl. Versandkosten vià email info [at] janjanczak.ch zu bestellen.

Mehr Infos und Einblicke rund um das Schaffen von Jan Janczak sind auf seiner website janjanczak.ch zu finden.

09.02.10

Jon Klassen

Beim lesen meiner Lieblings-Blogs bin ich heute gleich zwei mal auf Jon Klassen gestossen. Der kanadische Illustrator lebt und arbeitet in Kalifornien. Für BBC Olympics hat er diesen eindrücklichen Spot gemacht. Mich fasziniert die Kunst der Kombination aus Illustration und Film. Entdeckt über Man Make Home. Ich bin total begeistert.



Wenig später entdeckte ich bei INK+WIT noch eine wunderschöne Geschichte von David OReilly und Jon Klassen. The Black Lake


Dieses Video von U2 I'll Go Crazy If I Don't Go Crazy Tonight ist auch von diesen beiden einzigartigen Künstlern.

27.01.10

The last knit



Soeben auf SF2 gesehen. Gefällt mir soo gut, dass ich das unbedingt weiter erzählen muss.

18.06.09

Oded Ezer

Ich bin total fasziniert. Stefan, ein Arbeitskollege brachte mich auf Oded Ezer. Wir sprachen über meinen Blog, das faszinierend schöne Kartenspiel von ps.2 arquitetura+design und dann googelte er Oded Ezer. Was ich da sah, packte mich auf Anhieb. Gewaltig, was dieser virtuose Typo-Künstler entwirft. Beeindruckend, sein Umgang mit Glyphen und Zeichen. Oded Ezers Flicker Fotostream Schaut selber.

M, redefined
Plastica poster

'I ❤ Milton' poster

17.06.09

pencil sculpture von Jennifer Maestre

Wow. Was für eine Entdeckung. Auf einem meiner Lieblings-Blogs www.handmadecharlotte.com las ich bewundernd den Beitrag über Jennifer Maestres Farbstift Skulpturen. Das ist der reine Wahnsinn.
pencil sculpture von Jennifer Maestre

Diese Skulpturen erinnern mich an Unterwasser-Gewächse. Ich tauche nicht, ein einziges mal auf den Malediven schnorchelte ich um das Riff, es war speziell, aber nicht besonders spektakulär. In der Reisebranche tätig, sah ich viele Unterwasseraufnahmen von spektakulären Tauchgebieten. Bei dieser fantastischen Farbstift-Skulptur denke ich an Anemonen die sich anmutig im Wasser bewegen.

Unbedingt, die wahnsinnigen Gebilde im Portfolio von Jennifer Maestre bestaunen.

12.05.09

Umweg Helvetica Norm und Heimkehr

Was für schöne Wege, Begebenheiten, Bezüge und Umwege. Ich durchforstete gerade eben meine vielen favorisierten Blogs und begegnete bei 45walldesign.blogspot.com aus Kalifornien einem alten Bekannten.

Dem Film HELVETICA. Ich habe diese Dokumentation bereits vor einiger Zeit im Schweizer Fernsehen gesehen und bin wieder berührt und erinnerte mit wie ich damals gebannt vor dem Fernseher sass. Obwohl wir während der Ausbildung das Verbot hatten, für x-welche Entwürfe diese weit verbreitete Schrift zu verwenden — sie war in den 90ern nicht besonders populär, den Lehrern einfach zu simpel und zu oft verwendet — habe ich sie dennoch in mein Herz geschlossen. Und es freut mich, dass sie lebt. Immer und überall begegnet man ihr, was auch in dem von Lars Müller publizierten Buch Helvetica - Homage to a Typeface wunderschön illustriert wird.
Unter vielen namhaften Schriftdesignern, welche im Film zu Wort kommen, werden auch die beiden Designer Dimitri Bruni & Manuel Krebs von NORM portraitiert. Und nun, als ich derer website (geniales Unikat) wieder einmal besuchte wurde mir bewusst, dass mein Vater mit seiner neuen Werkstatt wirklich mitten im kreativen Kuchen Zürich-West sein wird. Für diese Einsicht nahm ich den grossen Umweg über Kalifornien.

07.05.09

Alleine in Tokio

Diese wunderbare Geschichte — Alone in Tokyo by Philip Bloom — fand ich heute morgen in meiner inbox. Ein Wink mit einem Link von meinem Schwager. Danke Nima, für diese wunderschöne Reise. Um den Film zu starten, auf das Bild klicken.
Click Here to View The Video Titled: Alone in Tokyo

05.04.09

The Lost Tribes of New York City

Heute Morgen bei poppytalk entdeckt. Ein echt geniales Fundstück. Fantastisch.

The Lost Tribes of New York City from Carolyn London on Vimeo.