Ich glaube die Idee Freezyboy, die mir irgendwann in den Weiten des Internets begegnet ist, ist Mutter meiner Idee. Zuvor habe ich meinen Grünabfall fremdentsorgt. Der Kitzel war jedesmal riesengross. Flippt jemand aus, wenn ich meinen Müll in eine fremde Tonne hau? Beobachtet mich jemand? Soll ich das besser des Nachts oder ganz nonchalant im Vorbeigehen einwerfen. Ich gehe Dienstags mit Adleraugen durchs Quartier und checke ab, wo welcher Grüncontainer steht und kundschafte aus, welcher unabgeschlossen auf der Strasse steht. An manchen Tagen komme ich mir wie eine Verbrecherin vor.
Bei der Recherche für ein Grünabfall-Abo von Entsorgung + Recycling der Stadt Zürich erfuhr ich, dass pro Container und nicht wie beim Betriebskehricht pro Kilo abgerechnet wird und somit habe ich generell kein schlechtes Gewissen, wenn ich meinen höchst ökologischen Abfall Fremden unterjuble.
Da war einmal ein Artikel einer Zeitgenossin, die ihren Grünabfall auf dem Weg zur Arbeit in einen gut anfahrbahren grünen Plastikcontainer kippt. Sie war sozusagen Initiantin, für meine Aktion. Was sie tut, kann ich auch.
Sonntags habe ich bei meiner Tante ein Freibillet. Ich bringe ihr meine abonnierte und gelesene Sonntagszeitung nach Hause – da wir uns seit Corona sonntags nicht mehr auswärts zum Zmorge treffen – und im Gegenzug darf ich meinen Grünabfall bei ihr in die Tonne schmeissen. Aber hey. Im Sommer bei 30°C Kartoffelhäute, Salatstrunke, Blumen, Eierschalen, schimmlige Zwetschgen und Pfirsichsteine während einer Woche im Kompost-Kübel zu lagern, das isch gruuusig.
Darum friere ich nun meinen Abfall vor zu ein und sonntags trage ich dann einen Eisklotz 650 m durch's Quartier. Dabei freu mich wie ein kleines Kind, ich habe eine grandiose Erfindung gemacht.
Ach übrigens. Nachmachen ist erlaubt, bzw. erwünscht.
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