20.02.13

Gerade etwas viel los …

… bei mir. Komme im Moment nicht dazu die wartenden Bilder und Ideen im Kopf, zu verarbeiten. Darum einfach schnell ein paar schöne Frühlingsblumen, die zwar auch schon nicht mehr sind, mir aber für ein paar Tage den Frühling in die Küche gezaubert haben. Bald gibts die ersten Schneeglöckchen. Ach ich freu mich drauf.

15.02.13

Lasagne

Ich kann die Debatte um den Pferdefleisch-Skandal nicht mehr hören. Ist mir egal wie das Ross in die Lasagne kam. Ich versteh so oder so nicht, wie man Convenience-Lasagne kaufen kann. Und ja ganz ehrlich, manchmal wird mir schlecht und ich werde traurig, wenn ich die Fertigprodukte im Supermarkt betrachte. Das wird jetzt keine Debatte über Fertigprodukte, Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker. Ich weiss, dass es Zeitgenossen gibt, die nicht gerne in der Küche stehen und denen Essen zubereiten keine Freude macht. Alle anderen — und ich zähle meine Leser jetzt einfach mal zu dieser Kategorie — macht doch wieder einmal eine Lasagne. Die Freude am Tisch wird gross sein. Versprochen.

Die Form war so nicht geplant und als ich dieses Etwas aus dem Backofen zog rief ich lauthals, neeeiii, das kann ich doch so nicht in meinem Blog abbilden — Doch kann ich :-)

Zur Lasagne habe ich auch wieder eine Vergangenheits-Geschichte. Nach der obligatorischen Schulzeit habe ich ein freiwilliges 10. Schuljahr angehängt, weil ich überhaupt keine Ahnung hatte, was aus mir werden soll. Dieses zusätzliche Schuljahr war hauswirtschaftlich ausgelegt. Neben den Allgemeinfächern war da auch Zeichnen, Kochen, Putzen, Nähen, Babypflege und Hauswirtschaften auf dem Stundenplan. Am Ende des Schuljahres gab es im Fach Kochen eine theoretische und eine praktische Prüfung. Morgens um 8 bekamen wir den Prüfungsbogen und ein Zettelchen mit der praktischen Aufgabe. Um 12.30 Uhr musste das Essen aufgetischt und das Theorieblatt ausgefüllt sein. Ich zog Lasagne mit doppelter Menge Käsesauce. Und das steht seit damals in meinem Schulkochbuch.

Ja, ja, ich habe gut abgeschnitten und ja, ich war rechtzeitig fertig. Und ja, ich ziehe heute noch das Kochbuch von damals zu rate. Wobei ich heute meistens die Nudelstreifen selber mache.

Hier mein Lasagne-Rezept für 4—6 Personen*
* es tönt nach viel und grossen Mengen. 4 gut essende Erwachsene putzen das locker weg.

Nudelteig
3 frische Eier
300g Weissmehl

Sauce Bolognese
600g gehacktes Rindfleisch
1kg Pelati-Tomaten aus der Dose
Olivenöl
1 grosse Zwiebel
2dl Weisswein
3dl Bouillon
Paprikapulver
Pfeffer
Origano

Käsesauce
2 EL Butter
3 EL Mehl
5dl Milch
2dl Bouillon
2 kleine Saucenzwiebeln
2 Knoblauchzehen
100g frisch geriebener Käse (Sprinz)

Zusätzlich
2 mittelgrosse Zucchettis
1 Kugel Mozzarella
frisch geriebener Käse (Sprinz)
Die Zucchettis, bzw. anders Gemüse wie Auberginen, Peperoni oder auch Brokkoli kann man wahlweise dazugeben oder auch weglassen.

Zubereitung

Für den Nudelteig verknete ich die Eier mit dem Weissmehl zu einem zähen Teig und lege ihn für eine gute Stunden in Plastikfolie eingewickelt in den Kühlschrank.

Für die Bolognese-Sauce würze ich das Hackfleisch mit reichlich Paprikapulver. Dann brate ich das Fleisch in einer sehr heissen Pfanne mit Olivenöl gut an, dämpfe die feingehackte Zwiebel mit und lösche anschliessend mit Weisswein ab. Dazu kommen die Pelati-Tomaten und die Bouillon. Ich lasse die Bolognese gut 2 Stunden auf kleiner Hitze köchelnd auf dem Herd und beobachte ob Wasser dazu gegeben werden muss. Würzen mit Pfeffer und Origano, wahlweise noch mit getrocknetem scharfen Peperoncini wird erst kurz vor Kochende.

Für die Käsesauce schmelze ich den Butter in einer Pfanne und gebe dann das Mehl dazu. Mit einem Holzkochlöffel dünste ich das Mehl in der Butter an und gebe dann die Milch und die Bouillon dazu. Mit dem Schwingbesen schlage ich die Sauce kontinuierlich auf, damit keine Klumpen entstehen. Die Saucenzwiebeln und die Knoblauchzehen gebe ich im Ganzen dazu. Sie werden später wieder aus der Sauce genommen. Wenn die Sauce eindickt, sofort vom Feuer nehmen und den Käse dazugeben. Die Pfanne beiseite stellen.

Den Nudelteig mit der Nudelmaschine in Streifen auswallen. Ich drehe ihn bis zur Stufe 7. Dicker gibt zu wenig Streifen und dünner ist mir zu dünn. Die Nudelteigstreifen schneide ich passend.

Eine grosse Gratinform mit etwas Olivenöl ausreiben und eine erste Schicht Nudeln auslegen.
Lasagne al forno
Lagenweise Fleischsauce, Käsesauce (die Zwiebeln und den Knoblauch aus der Sauce fischen), Gemüse und Nudeln in die Gratinform füllen.
Lasagne al forno
Lasagne al forno
Lasagne al forno
Lasagne al forno
Die Nudelränder gut nach unten drücken, wenn sie nicht in der Sauce liegen, werden sie hart. Die oberste Schicht muss die Käsesauce sein. Darauf veteile ich den kleingeschnittenen Mozzarella und decke ihn mit frisch geriebenem Sprinz-Käse ab.
Lasagne al forno
Gebacken wird die Lasagne bei 230°C für gute 45 Minuten. Ich decke sie die erste halbe Stunde ab, damit der Käse oben nicht verbrennt.
Lasagne al forno
Dazu passt ein gutes Glas Rotwein und eine Schüssel Salat. Und wer jetzt noch an die Schlagzeilen von gestern denkt, ist definitiv kein Geniesser. Ich wünsche guten Appetit.

14.02.13

Papier-Juwelen und sonstige Papierträume

Papier ist meine Leidenschaft und die Schubladen voller Papier in allen nur erdenklichen Farbschattierungen und Papierqualitäten macht mich glücklich.
all colors of paper
Heute habe ich mich jedoch für diverse Weiss- und Grauschattierungen entschieden.
printing template on different shapes of white and grey paper
Auf dem zauberhaft schönen Blog the red thread habe ich ein Template für sogenannte geometrische Juwelen entdeckt. Ha, das erinnert mich an die Schulzeit. Im Fach Geometrie habe ich in der 6. Klasse ein Ikosaeder gebastelt, welches mich lange Zeit begleitet hat und mir erstmals das Verständnis für Geometrie vermitteln konnte. Kurzerhand habe ich die zum downloaden zur Verfügung gestellte Vorlage runtergeladen und auf diverse Papiere ausgedruckt. Den schwarzen Bogen Papier habe ich mit demjenigen auf Transparentpapier zusammengeklebt und so gerillt.
creasing template on paper
Und zusammen ausgeschnitten.
cut out template
Das Transparentpapier zu bedrucken war ziemlich blöd, denn beim zusammenkleben sind die schwarzen Linien sichtbar. Also nicht bloss das schwarze Papier zusammen mit einem bedruckten ausschneiden, auch das Transparentpapier sollte unbedruckt bleiben.
Beim zusammenkleben der einzelnen Teile habe ich zuerst mit Weissleim angefangen. Das geht, wobei sich das Papier verzieht, weil es feucht wird.
stick together
Nächster Versuch mit doppelseitigem Klebband. Geht recht gut, kann aber, wenn es gelblich ist, wie in meinem Fall etwas durchscheinen.
stick together
Mein Favorit ist der Leimstift, der ist so richtig schön klebrig.
stick together
Und weil mir die Papierauswahl dann doch etwas zu langweilig war, kam noch eine Packpapier und eine Karopapier-Version dazu. Wobei ich das 9mm Karo selber gedruckt habe. Hier eine Vorlage, wenn sich jemand ebenfalls einige Bogen 9mm Karopapier ausdrucken möchte. Die Vorlage für die Juwelen dann einfach auf die Rückseite drucken. Nicht direkt auf's Karo ;-)
paper geo jewels
Mit einer Nähnadel und weissem Nähfaden (für Silch sind die geometrischen Papier-Elemente zu leicht) in der Spitze einen Faden durchziehen und zu einem Mobile sortieren und aufhängen. Fertig. Ich habe meine Juwelen zur Freude meiner Nachbarn ins Treppenhaus an meine Wohnungstüre gehängt.

Und jetzt? Jetzt widme ich mich wieder meinen Origami-Sternen. Die 2000er Grenze habe ich bereits überschritten …

12.02.13

Noch so eine alte Geschichte…


Im vergangenen Herbst feierten meine Eltern ihren 50. Hochzeitstag. Zur Feier brachte meine Mutter das Fotoalbum mit und wir schwelgten in alten Geschichten. In diesem Fotoalbum hatte sie tags zuvor einen amtlichen Brief, der in Vergessenheit geraten war wiederentdeckt. Die Geschichte dazu ist höchst unterhaltend:

Obwohl sich meine Eltern schon gut 2 Jahre kannten, wusste meine Mutter nicht, an welchem Tag ihr Schatz Geburtstag hat. Das einzige was sie kannte war sein Sternzeichen. Und da sie ihm gerne zum Geburtstag gratulieren wollte, wählte sie den amtlichen Weg um an diese Information zu gelangen. Eine Sache die wir uns heute mit unseren strengen Datenschutz-Gesetzen gar nicht mehr vorstellen können. Meine Mutter schrieb an die Einwohnerkontrolle Zürich und erfragte da das gewünschte Geburtsdatum ihres Liebsten.

Die Antwort bekam sie promt. In schreibmaschienenrot schrieb der Beamte die gewünschte Antwort direkt auf das Anfrageschreiben. Daneben wurden die Aufwände gleich abgerechnet. Meine Mutter arbeitete damals bei einem Buchverlag und war mit den Ämtern vertraut. Es war Teil ihrer Arbeit, Adressen säumiger Kunden einzufordern. Sie wusste, was eine solche Auskunft kostet und legte den entsprechenden Betrag in Briefmarken gleich bei. Die Auskunft kostete jedoch nicht die erwarteten 60 Rappen, sie war teurer, 1 Franken war fällig und daher bekam meine Mutter die Antwort per Nachname! Die Differenz von 40 Rappen + das Porto von 25 Rappen waren bar an den Briefträger zu zahlen.

Ich habe zuerst fassungslos gestaunt und kaum glauben wollen, dass das Einwohnermeldeamt eine solche Auskunft gibt. Etwas das heute unmöglich erscheint. Und dann habe ich mich einfach köstlich amüsiert. Es passt so gut zu meinem Mami. Alles was man schriftlich erledigen kann, wird noch heute schriftlich erledigt. Und dann lachten wir über den Aufwand der Abrechnung. Heute wäre eine solche Abrechnung um einiges teurer. Schon die blosse Nachnamegrundgebühr liegt bei 12 Franken.

Und was tun wir heute wenn wir solch eine Auskunft bekommen möchten? Wir durchforsten das Internet und wenn das nichts ergibt, hilft uns bloss im Freundeskreis Auskünfte einzufragen. Das Einwohnermeldeamt gibt uns mit Sicherheit keine Auskunft mehr.

Mami hat auch darüber geschrieben. Hier der Link dazu.

Die Tischdeko ist übrigens schnell nachgemacht. Meine Mutter hat aus ihrem Fotoalbum die Bilder digital abfotografiert und sie mir per mail geschickt, da sie keinen Scanner hat. Diese Fotos habe ich im Photoshop freigestellt und einmal seitenrichtig und einmal gespiegelt durch den Drucker auf dickes weisses Papier mittig ausgedruckt (Da wären wir wieder beim Thema ist das Bild jetzt seitenrichtig oder seitenverkehrt...). Dann schnitt ich die Personen mit der Schere aus und steckte sie in einen Kartenständer. Fertig. Natürlich kann man Bilder auch einscannen und dann so weiterverarbeiten. Bei der Wahl des Bildes ist es von Vorteil, wenn die Menschen nicht von der Seite aufgenommen sind. Und wichtig ist, dass das seitenrichtige wie auch das seitenverkehrte Bild zentriert ausgedruckt wird. Es muss Vor- und Rückseitig passgenau in der Mitte stehen, sonst lässt es sich nicht ausschneiden.

Passt vielleicht gut auf das Valentinstags-Frühstücktablett ;-)

09.02.13

Was ein 41 Jahre altes Bild alles auslösen kann …

Meine Mutter schickte mir vor einigen Tagen dieses alte Foto vom 60. Geburtstag meiner Oma aus dem Jahre 1972. Sie hatte es per mail von einem ihrer Schwager erhalten.

Dieses Bild liess mich nicht los. Es war mir bekannt, aber etwas stimmte nicht damit. Ich wusste, dass in meinem Fotoalbum ein ebensolches Bild klebt, eines in schwarz-weiss. Aber irgend etwas war anders. Erst dachte ich, dass mich nur die Farbigkeit irritiert. In meiner Vorstellung war meine Jacke blaugrün-grau kariert und nicht orange. Doch ein inneres Gefühl sagte mir, mit diesem Bild stimmt etwas nicht. Und so suchte ich das monochrome aus meinem Album. Sofort war der Fehler offensichtlich. Das farbige Bild wurde seitenverkehrt eingescant.

Aber war es das wirklich? Könnte es nicht auch sein, dass das Schwarzweiss-Bild seitenverkehrt entwickelt wurde. Ich weiss, dass mein Vater seinerzeit die Bilder bei einer Fotografin entwickeln liess. Und diese Fachfrau könnte ja rein theoretisch die Vergrösserung auch seitenverkehrt belichtet haben? Der Gedanke liess mich nicht mehr los. Als ich als Teenager bei einem Fotografen eine Schnupperlehre machen durfte, habe ich den Filmstreifen auch verkehrt herum belichtet. Möglich wäre das also. Ich wurde zur Detektivin und suchte nach Indizien. Eines fand ich. Der Onkel hatte das Bild mit 1800dpi Bildauflösung geschickt. Das outete ihn als Photochaschperli. In meiner beruflichen Vergangenheit bin ich schon den verrücktesten Scans begegnet. Und immer wieder bin ich erstaunt wie man mit der modernen Technik umgeht bzw. nicht umzugehen weiss …

Aber jetzt zurück zur Detektivarbeit der beiden Fotos. Als gelernte Damenkonfektionsverkäuferin weiss ich, dass die Knopfleiste einer Damenbluse bzw. einer Jacke, eines Mantels, von rechts über links geschlossen wird. Das beruht auf dem Knigge. Ein Mann geht an der rechten Seite der Frau, um sie im Strassenverkehr der Strasse zugewandt zu schützen. Deshalb schliessen Mantel und Bluse bei der Frau rechts über links und beim Mann links über rechts. So kann keiner der beiden dem anderen in die möglicherweise aufspringende Knopfleiste sehen. Ja, ja, davon kommt das und so sollte es sein.
Auf diesem Bild aus dem Textil- und Modelexikon ist der Unterschied ersichtlich:

Also verglich ich die Mantel- und Jacken-Knopfleisten. Fast alle tragen die Jacken oder Mäntel offen. Aber zum Glück trägt meine Cousine ihren Regenmantel korrekt geschlossen. Das schwarz-weiss Bild muss folglich richtig sein. Und dann fiel mir noch etwas auf. An der Hand der Oma ist kein Ehering. Folglich hält sie den Blumenstrauss mit der rechten Hand. Jetzt ist es eindeutig. Das mir verinnerlichte Bild ist richtig. Und wenn ich das farbige Bild spiegle, hat alles wieder seine Richtigkeit und ich bin höchst zufrieden. Die Welt ist wieder in Ordnung. haha ha.

Mein Lieblingsbild vom 60. Geburtstag meiner Oma ist aber dieses hier von mir und meinem Gotti.

Habt ihr gedacht, dass ich ich bin?

08.02.13

Backen für den Singlehaushalt

Kuchenbacken für den Eigenverzehr macht in einem Singlehaushalt absolut keinen Sinn. Noch so grosse Schleckmäuler schaffen keinen ganzen Kuchen oder eine 12er Form Muffins oder Cupcakes. Manchmal, nicht sehr oft, aber manchmal gelüstet es sogar mich, etwas kleines Süsses zu verschlingen. Oft geh ich dann doch zum Bäcker weil mir davor graut, so grosse Mengen zu backen.

Letzte Woche habe ich ein Rezept für zwei Cupcackes entdeck und mich gleich an die Arbeit gemacht. Die Idee schien mir genial. Das Resultat hat nicht vollumfänglich überzeugt. Sie waren okay. Etwas langweilig aber okay.
Vanilla Cupcake
Danach habe ich mich mit Brot beschäftigt, bis ich vorgestern an einem wunderschönen Bild hängen geblieben bin, welches mich zu einem Rezept — und übrigens auch zu einem tollen Blog — führte, das mich sofort an den legendären Schoggi-Kuchen vom Restaurant Josef erinnert. Mias Mini Kaffee Gugl. Sie hat das Rezept von grain de sel – salzkorn übernommen und leicht abgewandelt und ich habe die Zutaten auf 1/5 reduziert und ebenfalls minim verändert. Das Resultat ist überwältigend. Ich lege es euch ans Herz. Ist schnell gemacht und stillt bestimmt den Gluscht auf einen Mund voll Süsses. Ich habe die Haselnüsse in Mias Rezept durch Mandeln ersetzt. Das macht das Geschmacksverhältnis zwischen Schokolade, Kaffee und Nuss meines Erachtens noch etwas feiner.

Zutaten für 6 Mini-Gugelhöpfchen
60g Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Eigelb
50g Butter
60g Mehl
30g gemahlene Mandeln
1 Prise Salz
¼ TL Backpulver
2 TL Kakaopulver
1 Espressotasse starker Kaffee
1 Eiweiss
etwas dunkle Kuvertüre

Backofen auf 210°C vorheizen.
Eigelb mit Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen bis sich der Zucker aufgelöst hat, dann die weiche Butter dazugeben und weiterschlagen. Inzwischen Mehl, Mandeln, Salz, Backpulver und Kakaopulver mischen. Abwechselnd die Mehlmischung mit dem Kaffee unter die Ei-Zucker-Buttermasse rühren. Eiweiss mit einer Prise Salz steif schlagen und sorgfältig unter den Teig ziehen. Sofort mit einem Kaffeelöffel in die Mini-Gugelhupf-Form füllen [meine ist aus Silikon. Papi hat sie mir aus Paris mitgebracht] und 12—14 Minuten Ober-/Unterhitze in der Mitte des vorgeheizten Ofens backen. Die Kuvertüre schmelzen und die kleinen Gugelhöpfchen damit verfeinern.

Mehr als drei Stück am Tag schafft man dann übrigens meines Erachtens nicht. Aber in einer gut verschlossenen Plastikbox bleiben sie ein oder zwei Tage frisch und machen auch tags darauf noch glücklich.

Und hier noch das Rezept für 2 Cupcakes; bei mir reichte es für 3
1 Eiweiss (30g)
30 g Zucker
20 g weiche Butter
1 TL Vanillezucker
44 g Mehl
¼ TL Backpulver
1 Prise Salz
2 EL Milch

Den Backofen auf 175°C vorheizen.
Das Eiweiss mit dem Zucker aufschlagen. Die flüssige Butter und den Vanillezucker dazugeben. Mehl mit Backpulver und Salz mischen und abwechselnd mit der Milch zum Teig rühren. Den Teig in zwei oder drei Cupcake-Papierförmchen füllen und in einer Cupcakeform oder in kleinen Einzelförmchen in der Mitte des vorgeheizten Ofens bei 175°C Ober-/Unterhitze ca.10—12 Minuten backen.
Vanilla Cupcake
Vanilla Cupcake
Ach, und wenn jemand ein wirklich tolles, luftig leichtes Cupcake-Rezept kennt, welches man leicht auf 1 Ei runter rechnen kann, dann wäre ich sehr daran interessiert.

07.02.13

zum 4. Geburtstag

06.02.13

Ordnung in der Gewürzschublade

Meine Gewürze leben in einer Schublade. Wobei leben jetzt nicht falsch verstanden werden sollte. Da ich viele Gewürze beherberge, sind sie in einer Schublade untergebracht. Da erst Migros gemerkt hat, dass es praktisch ist, wenn der Deckel beschriftet ist, entschied ich mich kurzerhand für eine einheitliche Deckelbeschriftung.

Ich strich sämtlich Gewürzdosendeckel mit Wandtafelfarbe. Dazu habe ich eine kleine Tube Tafelgrund von Rayher im Bastelbedarf gekauft und sämtliche Deckel der Gewürzbehälter angemalt. Bei gewissen Deckeln waren zwei bis drei Lagen Farbe nötig.


Beschriftet habe ich sie mit Wandtafelkreide, bzw. mit weissem Farbstift oder Grafitstiften. Und innert kürzester Zeit war Ordnung in der Gewürzschublade.

Unter den Gläsern war auch eines, das vor langer Zeit mit Löwenzahnessig meiner Mutter gefüllt war. Ich fand es immer besonders amüsant, Salz darin aufzubewahren obwohl da auf dem Etikett (was übrigens mit der nostalgisch alten Schreibmaschine meiner Mutter beschrieben ist) Löwenzahnessig stand. Als ich am vergangenen Freitag Baguette-Teig mischte, griff ich also zu besagtem Löwenzahnessig-Glas und salzte den Teig gemäss Rezept. Da die beiden Baguettes nicht für mich bestimmt waren, probierte ich sicherheitshalber ein ganz kleines bisschen Teig und war überrascht. Von Salz war da nichts zu spüren. Was war da passiert. Mein Hirn ratterte. Dann öffnete ich das Löwenzahnessigglas und probierte. Überraschung ! Darin ist Zucker ! Schnell habe ich die Beschriftung korrigiert und zwei neue Baguette-Teige vorbereitet. *

Ob die Deckelbeschriftung praktisch ist, fragt man sich jetzt vielleicht. Ja und Nein. Ich suche immernoch nach gewissen Gewürzen und die Deckel, die mit einem Drehverschluss ohne eigentlichen Deckel versehen sind, sind schwer zu beschriften, weil kaum ausreichend Platz vorhanden ist.

Über kurz oder lang werden sich wieder Gläschen einschleichen, die nicht bemalt sind und dann muss ich mir eine neue Strategie überlegen. Aber dafür ist jetzt noch nicht die Zeit …

Tafelfarbe gibt es auch online bei Opitec.

* Die Baguette ist übrigens der Hit. Ich habe letzte Woche jeden Abend einen Teig in den Kühlschrank gestellt und am kommenden Morgen gebacken. Und wie gesagt, zwei Baguettes auf Bestellung sind schon genossen und hoch gelobt worden. Wer es noch nicht ausprobiert hat, sollte es wirklich versuchen.
Homemade Baguette

01.02.13

Laugebrätzeli — Brezen — Pretzels — Brezel

Es geht weiter mit Brot. Das ist keine Absicht, das ist irgendwie Zufall. Bei uns im Quartier hat im vergangenen Spätherbst eine Denner Express-Filiale eröffnet. Anfänglich fand ich das ein Witz doch inzwischen gefällt mir die Überversorgung in Wipkingen eigentlich ganz gut. Ich entdecke neue Produkte und unbekannte Marken. Was mich positiv überrascht hat, ist das Brotsortiment. Als ich die Kassiererin fragte, wer denn der Bäcker sei, antwortete sie mir: die Bäckerei Steiner. Alles klar! Sozusagen mein Lieblingsbäcker gleich um die Hausecke, toll! Es hat sich dann später herausgestellt, dass Steiner nicht gleich Steiner ist. Meine Denner Express-Filiale wird von dieser Bäckerei Steiner aus dem Zürcher Oberland beliefert. Mein aktuelles Lieblingsbrot, der Laugenkranz:
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Gleichentags kam mir ein amerikanisches Rezept für Soof-Pretzels in die Finger, welches ich auf meinem Pinterest-Board ›all about food‹ hinterlegt habe. Beim Überfliegen der Rezeptangaben stiess ich auf Cups, Teaspoons, Tablespoons, Unzen und Sticks. Fast alle Rezepte die ich online sammle sind mit Mengenangaben und Backtemperaturen versehen, die für mich nur schwer zu übersetzen sind. Ich habe es schon versucht, überzeugt hat mich bis anhin keine Umrechnungstabelle und so entschloss ich mich, den SIBLER-Gutschein meines Cousins in Cups und Teaspoon-Messwerkzeug zu investieren.
Messwerkzeug cups teaspoon tablespoon
Auf dem Heimweg ging ich bei Coop am Hauptbahnhof Kleinigkeiten einkaufen und wurde magisch zum Gestell mit den Backzutaten gelenkt. Hocherfreut packte ich ein Kilo Weissmehl von der Stadtmühle Zürich in meinen Einkaufskorb.
Zürcher Weissmehl von SwissmillWas für eine wunderschöne Verpackung! Das habt ihr gut gemacht, liebe Swissmill. Der leere Sack ist bereits verschenkt. Frau Haselmayer die Post bringt dir bald ein Couvert von mir. Ich habe das Mehl umgefüllt, damit der Sack schneller zu dir kommt.
 Weissmehl Stadtmühle Zürich

So, jetzt aber zurück zu meinen Brezen, Brezeln, oder Pretzels, ober Laugebrätzeli wie wir sie auf Schweizerdeutsch nennen. Im vergangenen Herbst, als ich in München Vroni traf, durfte ich probieren, wie echte Münchner Brezen schmecken. Die erste ass ich auf dem Viktualienmarkt, sie war von Karnoll's.
Münchner Bretzen und Fruchtsaft auf dem Viktualienmarkt
Die zweite anschliessend zusammen mit Münchner Weisswürsten.
Bretzenkorb Nürnberger Bratwurst Glöckl am Dom München

Mit wissendem Gaumen, begann ich also zuerst mit diesem amerikanischen Rezept.
Bretzel
gefolgt von diesem Rezept von Essen & Trinken welches mir Vroni auf meine Bitte nach einem authentischen Rezept empfahl.
Bretzel
Und als dritter Versuch, mit der amerikanischen Grundlage des ersten Rezeptes.
Bretzel
Fazit:
Das erste amerikanische Rezept hat viel zu viel Zucker drin. Die Bretzel sind süss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das schmeckt, mit Salzkörnern und Jalapeño-Käse-Dip. ABER. Ein tolles Rezept für süsse Brötchen. Z.B. als 3-Königs-Kuchen-Grundlage. Das deutsche Rezept für bayrische Brezen ist perfekt. Genau so schmeckt mir die bayrische Breze. Und die dritte Version ist ebenfalls empfehlenswert, wenn man eine weichere Konsistenz bevorzugt.

Und nun mein Schritt für Schritt Rezept auf Grundlage der bayrischen Variante und anschliessend die amerikanischen Versionen.

Zutaten für 8 Stück
375g Weissmehl
1,75 dl eiskaltes Wasser
15g kalte Butter* in kleine Würfel geschnitten
10g Salz
1 Briefchen Trockenhefe (6g)

1 EL Natron
1 Liter Wasser

* Nachtrag, 12.2.13:
Butter durch Schweineschmalz ersetzen.
Bekommt man beim Metzger z.B. Metzgerei Bär am Rennweg in Zürich. Das gibt suuper perfekte Bretzeln!

Zubereitung
sämtliche Zutaten in die Schüssel geben und mit der Küchenmaschine auf mittlerer Stufe zu einem festen Teig verarbeiten. Das kann man natürlich auch von Hand machen. Der Teig sollte jedoch nicht warm werden, daher ist schnelles Kneten mit kalten Händen angebracht.
Hefeteig für bayrische Brezen
Den Teig mit einem feuchten Tuch bedecken und ca. 15 Minuten stehen lassen.
Teig in 8 gleichgrosse Teile à ca. 80g teilen.
80g Portionen Hefeteig für bayrische Brezen
Anschliessend aus jeder Kugel eine Brezel formen. Das geht am ringsten mit ganz leicht feuchten Händen. Im mittleren Teil etwas dicker und zu den Enden dünn ausgerollt.
bayrische Brezen schlingen Schritt 1 bayrische Brezen schlingen Schritt 2
bayrische Brezen schlingen Schritt 3 bayrische Brezen schlingen Schritt 4
bayrische Brezen schlingen Schritt 4
Während dem Brezelschlingen die fertigen Teigteile mit einem feuchten Tuch decken, damit sie nicht trocken werden. 10 Minuten ruhen lassen.
geschlungene bayrische Brezen
1 EL Natron in einem Liter kaltem Wasser aufkochen. Ich habe bei den drei Versuchen, 3 verschiedene Varianten der Lauge gemacht und empfehle Natron aus der Apotheke. Die Amerikaner schreiben immer von Baking Soda und so startete ich auch einen Versuch mit Backpulver. Aber das ergibt nicht den gewünschten Laugenglanz. Und ja, ja. Das Natron aus der Apotheke funktioniert auch noch, wenn es 3 Jahre abgelaufen ist.
Natron oder Natron
Natron ins Wasser Natronlauge kochen
Dann wollte ich den iPhone Wecker auf 30 Sekunden stellen…
timer
Ist aber gar nicht nötig, denn die Brezel taucht nach ziemlich genau 20 Sekunden auf, so muss man nur noch auf 10 zählen und sie dann mit der Schaumkelle herausfischen. Aufzupassen ist nur, dass sie beim Eintauchen nicht am Pfannenboden kleben bleiben.
bayrische Brezen in Natronlauge tauchen
bayrische Brezen in Natronlauge tauchen
getauchte Breze abtropfen
Sofort mit Salz bestreuen (solange sie noch feucht sind).
bayrische Breze vor dem Backen mit Salz bestreuen
Und mit einem scharfen Messer den markanten Schnitt setzen.
Schnitt bei der bayrischen Breze
Eine ebene Tiefkühlschublade leeren und die geschlungenen Brezeln auf einem Backtrennpapier in die Tiefkühlschublade auslegen. Für 30 Minuten im Tiefkühlfach kühlen. Das ist kein Witz!
bayrische Brezen auf dem Weg ins Tiefkühlfach
Backofen auf 240°C vorheizen.
Brezeln 12 Minuten in der Mitte des Backofens backen.

Und dann …


Die Rohlinge lassen sich übrigens prima tiefgefrieren. Für ca. 6 Stunden im Tiefkühlfach offen liegen lassen, anschliessend in einen Gefrierbeutel verpacken und so lange im Tiefkühler lagern, bis jemand Lust auf eine frische Brezel hat. Die tiefgefrorenen Teiglinge auf ein Blech legen, mit etwas Wasser netzen und genau gleich backen, wie die frischen Teiglinge. Dieser Tipp ist von Vroni. Er ist genial. So hat man sozusagen "Brezeln on demand". In knapp 30 Minuten (von der Idee bis zum ersten Bissen) ist die frisch gebackene Brezel auf dem Tisch.
gefrorene Brezen backen

Und jetzt noch die beiden amerikanischen Rezepte. Ich habe die Masseinheiten sorgfältig gewogen und abgemessen, so dass ich sie euch in Gramm und Deziliter angeben kann.

Zutaten für 8 weiche süsse Pretzels
0,25 dl warme Milch
1 Briefchen Trockenhefe
44g brauner Rohzucker
25g Butter
340g Weissmehl
1 gestrichener TL Salz

1 EL Natron
1 Liter Wasser

Die Zubereitung ist die selbe. Ich habe die Milch in einem Pfännchen gewärmt und die Hefe, den Zucker und die Butter gleich dazugegeben. Das Salz gab ich zum Mehl und dann die Flüssigkeit ins Mehl. Den Teig liess ich eine gute Dreiviertelstunde an einem warmen Platz gehen, bevor ich die Brezeln geschlungen habe. Backtemperatur und Backzeit sind identisch 240°C / 12 Minuten

Zutaten für 8 weiche normale Pretzels
2 dl warmes Wasser
1 Briefchen Trockenhefe
4g (¾ TL) brauner Rohzucker
25g Butter
340g Mehl
6g (1 TL) Salz *

1 EL Natron
1 Liter Wasser

Die Zubereitung wie bei der süssen Variante. * Wer das Salz auf dem Brezel nicht mag, sollte etwas mehr Salz in den Teig geben. Ich empfehle insgesammt einen gehäuften TL Salz (anstatt einen gestrichenen).

Das war's. Phouaa. Das ist wohl mein längstes Rezept aller Zeiten …