Es ist immer wieder eine grosse Freude, Neuland zu erkunden und Entdeckungen zu machen, wenn sie denn noch kulinarischer Art sind, bin ich glücklich. Auf meiner Slowenien-Reise – Reiseberichte gibt es hier – gab es einige kulinarische Höhepunkte.
Unter anderem Pasta Fregola. In Bled, im Schloss-Restaurant Jezeršek ass ich dieses herrliche Gericht zu Mittag. Eine auf der Haut gebratene Dorade auf Pasta Fregola mit Fenchel, an einer wunderbar sämig-würzigen Weisswein-Rahmsauce.
Die kleinen Pasta-Kügelchen faszinierten mich. Sofort begann ich darüber nachzudenken, wie man sowas wohl herstellt. Mein Lösungsansatz: Frische Spaghetti-Nudeln während sie aus der Presse gedrückt werden mit einem Messer in mini kleine Stückchen schneiden. Wenn ich so drüber nachdenke, wäre das eine Herausforderung für Kitchen Impossible. Ich bin mir sicher, dass wenn man nicht weiss wie die Kügelchen hergestellt werden, die witzigsten Herangehensweisen entwickelt würden.
In einer Instagram-Story von Globus Foodscout Richard Kägi, begegnete mir vergangene Woche Pasta Fregola Sarda erneut. Drei Tage konnte ich mich zurückhalten. Gestern Mittag bin ich im Globus Zürich Pasta Fregola Sarda kaufen gegangen. Eine kleine Portion musste umgehend gekocht und probiert werden. Die Kügelchen schmecken ganz anders als die, welche ich in Slowenien gegessen habe. Sie sind rauchig, dunkler. Sie wurden geröstet, oder im Ofen getrocknet. Gut, sehr gut, aber anders als das was ich im Kopf hatte. Und wenn ich von etwas besessen bin, dann muss eine Lösung her und zwar subito.
Somit begann ich im Internet zu suchen und wurde auf Youtube fündig. Dieser versierten Frau vom Fach aus Sardinien habe ich die Technik abgeschaut. Mit 2 Esslöffel Semola di Grano Duro (Hartweizengries) und 1 Esslöffel Wasser habe ich begonnen. Ohne die geringste Ahnung, einfach drauf los. Dann liess ich meine Finger ertasten, wie viel Wasser, wie viel mehr Hartweizengries nötig ist und erfreute mich am entstehen der kleinen Kügelchen. Das ist wahre Pasta povera.
Rezept
Semola di Grano Duro
Wasser
In einer weiten Schüssel, meine ist Porzellan, 2 Esslöffel vom Hartweizengries mit 1 Esslöffel Wasser besprengen und mit der einen Hand mit einer Kreisbewegung in der Schüssel stetig mischen. Anfangs glaubt man nicht an die Technik, mit der Zeit spürt man, wie sich das Korn bindet, so streut man etwas mehr Hartweizengries dazu und benetzt es mit einem weiteren Esslöffel Wasser. Diesen Vorgang wiederholt man, bis man Kügelchen in der gewünschten Grösse hat. Die Kügelchen auf einem Holzbrett auslegen und leicht antrocknen oder ganz trocknen lassen.
Erst dachte ich an ein Risotto, war mir aber sicher, dass die frischen Fregola-Kügelchen nur wenige Minuten Garzeit brauchen — die gekauften, getrockneten von GLOBUS sind mit 14—18 Minuten Kochzeit beschriftet — und so kochte ich sie für meinen ersten Test in Salzwasser, vielleicht 5 oder 6 Minuten.
Separat kochte ich in einem Weisswein-Sösschen frischen grünen Spargel, Fenchel, Erbsen und Karotten. Die Spargelspitzen und drei Scheiben vom Fenchel briet ich in Olivenöl. Ich war wohl etwas verliebt. Die ganze Sache war etwas zu salzig, aber ja, die Kügelchen erinnern mich jetzt an das kulinarische Erlebnis in Slowenien.
Nun könnte ich noch über diese Tischsets sinnieren. Gehäckelt? Geklöppelt? Ich bin jedenfalls total fasziniert. Das sind Momente grossen Staunens und der Bewunderung. Ich mag das, wenn alte Traditionen, altes überliefertes Handwerk zeitgemäss, in modernem Design daherkommt. Etwas dass die Slowenen richtig gut können. Diese bodenständig Heimatverbundenheit mit dem offenen, aktuellen Weitblick inspiriert mich sehr.
13.03.18
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Das ist so ein toller Tipp wie man die Fregola selber machen kann. Muss ich unbedingt ausprobieren.
AntwortenLöschenHei... ich hatte mich in Thalwil, im Hotel Sedartis ebenfalls in das sardische Pastagericht verliebt. Dort wurden diese Kügelchen mit gegrilltem Gemüse und sämig wie Risotto serviert.
AntwortenLöschenEbenfalls wurde ich bei Globus fündig....da diese eben geröstet waren machte ich nich weiter auf die suche....
Kaufe jetzt immer in Italien im Supermarkt fürs ganze Jahr ein. Oder Lasse mir von Freunden direkt aus Sardinien bringen. Letztes Jahr hatte ich das Gericht für 25 Personen am Geburtstag aufgetischt.
Einfach super lecker...��
Und genau mit dem Erzählen Deines Geburtstagsgerichts im vergangenen Jahr hast Du mich gluschtig gemacht und dieser Post hat mich wieder daran erinnert. UND...seit heute bin ich auch in Besitz von Pasta Fregola Sarda. Merci vielmol. Griessli Cornelia
LöschenWurde im vergangenen Jahr durch die Erzählung von Yvonne's Geburtstagsmenue darauf gluschtig gemacht und seit heute stolze Besitzerin von Pasta Fregola Sarda. Werde mich also demnächst in die Küche verschanzen. Lieben Dank für Deine Kücheninspiration. Griessli Cornelia
AntwortenLöschenuhuuu, das freut mich!
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