Der Blick aus meinem Hotelzimmer, heute Nachmittag:
Ja, es hat heute in Kopenhagen fast durchgehend geregnet, von feinem Nieselregen bis zu sturzbachartigen Regenschauern. Meine Schuhe sind nass, durchgehend, und die Jeans bis zum Knie ebenfalls. Was solls. Die Dinge die ich mir aufgeschrieben, oder die ich aufgetragen bekommen habe, fand ich nicht, dafür gab es auch heute wieder unverhoffte Überraschungen.
Ich las im Newsletter von Visit Denmark einen Tag vor meiner Abreise von der neu eröffneten Markthalle «torvehallerne» auf dem Israels Plads im Stadteil Nørreport. Da musste ich selbstverständlich hin.
Märkte, Markthallen oder Blumenstände im Ausland haben immer die selbe Wirkung auf mich. Ich bekomme Heimweh. So ging es mir auch in diesen Hallen. Eine davon beherrbergt Blumen und Gemüse, die andere Fleisch, Käse und Fisch. In grossartigem skandinavischem Stil wird da herrlich frische Ware in sensationeller Atmosphäre angeboten. Jede Kiste, jede Schürze, jedes Holzbrett ist designmässig perfekt auf das Gesammtkonzept abgestimmt. Wundervoll. Und ja, ich hätte gerne eingekauft. Aber eben, dann kommt das Heimweh, denn in solchen Momenten hätte ich mein Zuhause einfach gerne in unmittelbarer Nähe.
Unbedingt diesen Artikel von Nanna aus Kopenhagen über die Markthallen auch noch lesen.
Schon beim Einbiegen auf die Frederiksborggade als ich auf die Markthallen zusteuerte, entdeckte ich genau auf der gegenüberliegenden Strassenseite Stof 2000.
Juppiee jupppieeee juppieee. Stoff soweit das Auge reicht. Und kein Platz mehr im Koffer… Na ja, ein Stückchen grobgewobene dunkelgraue Leine und ein Stück gestreifte Baumwolle und 10 überaus bunte und lange Reissverschlüsse habe ich mir unter den Nagel gerissen.
Keine Ahnung was daraus entstehen wird, war einfach ein Schnäppchen. 7 Kronen pro Stück, also ca. CHF 1.20, pro Reissverschluss, jeder ca. 50cm lang. Da war dann auch das Heimweh wieder wie weggeputz.
Ein paar Schritte weiter an der Ecke zu Nørre Farimagsgade, entdeckte ich einen fantastischen Bastelladen Panduro. Da werden sämtliche Bastelbereiche abgedeckt. Von der Heissleimpistole bis zum Silberdraht, von dem Papiermotiv-Stanzer bis zur Schmuckperle, von Papier bis zu Stoffen als Meterware inkl. passendem Werkzeug. Genial.
Ich war bescheiden, nur ein paar Rollen feine Schnüre und ein paar kleine Stückchen Stoffresten hab ich da gekauft.
Verzichtet habe ich übrigens auch. Diesen Teppich hätte ich fast mitgenommen. Er war mir dann doch zu gross und ins Handgepäck wollte ich ihn nicht nehmen.
Nun hoff ich fest, dass morgen Abend kein Zöllner in Zürich auf die Idee kommt, meinen Koffer zu öffnen. Ich glaub ich müsste einfach herzhaft laut lachen, wenn ich den entsetzten Blick dieses Beamten sehen würde. All der Kleinkram, von unzähligen Küchentüchern – von Notre Dame – über Gewürze von Violas', Papier, Papier, Papier, Pumpflaschen für mein Bad von Muji Kleinigkeiten von Mutterland [übrigens ein unglaublich innovatives Delikatessengeschäft] und von Oschätzchen [Luxus pur] aus Hamburg. Meine Beziehung zum Zoll ist nämlich eine gespannte. Ich hatte schon als Kind Angst über die Grenze zu gehen und von einem Zöllner kontrolliert zu werden, während meine Schwester sich jeweils wünschte, dass der Zöllner ihren Koffer komplett kontrollieren würde. Bis dato wurde mein Gepäck erst einmal, auf der Rückreise vom Sprachaufenthalt in England auseinander genommen. Ich finde das nicht besonders amüsant. Gut, vorab muss ich meinen schweren Koffer ja bloss noch zum Bahnhof schleppen, in Flensburg aus dem einen Zug in den anderen zügeln, in Hamburg auf die S-Bahn zum Flughafen hieven und dann beim Checkin hoffen, dass er nicht über 23kg schwer ist.
Aber was mach ich mir Sorgen. Zuerst kommt morgen ja noch der zweite Teil meiner Zugreise auf einer neuen Route, über die grösste Brücke Europas. Juhuuiii, ich freu mich!
06.10.11
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