Bevor ich ins Waldhotel Fletschhorn in Saas Fee gereist bin, habe ich recherchiert. Mehrheitlich suche ich mir Hintergrund-Informationen nach meinen Reisen. Ich bin nicht besonders gut in Reisevorbereitungen, ich lass mich grundsätzlich lieber überraschen, treiben und verarbeite danach all das, was ich ansatzweise entdeckt habe und tauche dann nochmals richtig in das Erlebte ein.
Bei meiner Vorrecherche zu Markus Neff stiess ich auf die Fernsehsendung Myriam und die Meisterbäcker. Da besuchte Myriam Zumbühl Markus Neff in Saas Fee. Gemeinsam bucken sie zwei Zöpfe für den Schiiterhufe in der Luxus-Version (für den Schiiterhufe verwendet man eigentlich altes Brot). Ich war überrascht über die Menge Zucker und Salz zu gleichen Teilen, die ich im Rezept fand. Das Rezept habe ich gepinnt, aber nicht ausprobiert.
Sonntag-Morgen, im warmem Morgenlicht beim friedlichen Zmorge mit frischer Bergluft, auf der Terrasse des Waldhotel Fletschhorn in Saas Fee biss ich in den Anschnitt eines butterzarten Zopfes und da machte es klick. Das muss ER sein. Besser, als alles was ich an Zopf je aus meinem Ofen gezogen habe. Ja, wirklich.
Wieder zurück Zuhause war dann nicht Zopf das Hauptthema. Erst musste ich noch meine Waffel-Eisen-Alternative erfinden, ein bisschen arbeiten, die Glace-Maschine wiederbeleben und mich um die Küche meiner Kindheit kümmern. An irgendeinem Morgen überkam mich dann die Zopf-Lust und ich begann den Teig nach diesem Rezept vorzubereiten.
Ja, an der Optik sollte ich noch etwas arbeiten. Ansonsten schmeckt er fast genau so gut wie hoch oben in den Bergen. Auf alle Fälle ist dieses Rezept das beste je ausprobierte. Kommt halt vom Profi …
Eine wunderbare Erinnerung an ein unvergessliches Wochenende im Wallis. Getoppt mit der süssen, fruchtigen Aprikosen-Konfitüre. Ein wahrer Genuss.
Butterzopf nach Markus Neff
½ kg Mehl
15 g Zucker [1 gehäufter Esslöffel]
15 g Salz [1 gestrichener Esslöffel]
3 dl Milch
75 g Butter
15 g frische Hefe
1 Ei zimmertemperatur
1 Eigelb, mit wenig Rahm verrührt
1. Das Mehl in eine Schüssel geben. In der Mitte eine kleine Mulde machen. Die frische Hefe hineinbröckeln.
2. In einem kleinen Pfännchen die Butter schmelzen. Die Herdplatte abstellen, die kühlschrankkalte Milch beigeben. die Flüssigkeit sollte jetzt handwarm sein.
3. Das Ei und den Zucker zur Flüssigkeit geben und gut aufschlagen.
4. Einen kleinen Schluck der Flüssigkeit über die Hefe giessen und zu einem kleinen Vorteig anrühren. Ein paar Minuten quellen lassen.
5. Salz zur Flüssigkeit geben und gut verrühren. Die gesammte Restflüssigkeit zum Mehl geben und alles zu einem weichen, geschmeidigen Teig kneten.
6. Teig zurück in die Schüssel geben mit Frischhaltefolie abdecken und zugedeckt unter dem Kopfkissen oder der Bettdecke eine gute Stunde, bzw. ums doppelte aufgehen lassen.
8. Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
7. Teig aus der Schüssel nehmen und nochmals kurz durchkneten. Zu einem Zopf, einem Knoten oder kleinen Brötchen formen und auf ein mit Backtrennpapier belegtes Blech legen.
8. Zugedeckt nochmals eine halbe Stunde gehen lassen.
9. Zum Eigelb einen kleinen Schluck Rahm geben und gut vermischen. Damit den Zopf oder die Brötchen bestreichen.
10. ca. 35—40 Minuten in der Mitte des Ofens goldbraun backen.
Letzte Woche telefonierte ich mit meinem Mami. Beim Plaudern kam zur Sprache, dass mein Bappi sonntags einfach liebend gerne Zopf isst (unter der Woche sind meine Eltern Müesli-Esser) und da fragte ich sie ganz ungeniert. Söll ich dir eine bache ?
Diesen hier habe ich letzten Samstag meinen Eltern gebracht. Im Wissen, dass ich ihnen damit eine wahre Delikatesse für den Sonntags-Zmorge beisteuern konnte. Bei uns heisst er jetzt Fletschhorn-Zopf.
Mehr Fletschhorn-Zopf-Bilder gibt es in meinem Flickr-Album Fletschhorn-Zopf
03.10.16
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Der Zopf ist so unglaublich fein! Vielen Dank für das Rezept! Lg, Melanie
AntwortenLöschenIch finde, es ist eher ein Brot. Mir fehlen Süße und Fluffigkeit.
AntwortenLöschen